"Das Schwert des Sarazenen"

Das Schwert des SarazenenInhalt

Im Jahre 1500 lernt die maurische Kaufmannstochter Zaida Don Diego de Monterrey, den Marques von Alicante kennen. Als sie wenig später mit einem viel älteren Mann verheiratet werden soll, ruft sie ihn zu Hilfe. Der Marques hilft ihr zwar die Hochzeit zu vereiteln, fordert aber von der schönen Maurin einen hohen Preis: das jus primae noctis. Die einzige Begegnung hat Folgen, Zaida wird schwanger. Don Diego erfährt davon und will die Maurin zu seiner Mätresse machen. Doch Zaida gelingt es, den Marqués zu täuschen und mit dem Kind am Tag nach der Geburt zu fliehen.

Zaidas Sohn Nicolas wächst im Hause seines Großvaters in Tunis auf. An seinem zehnten Geburtstag löst Zaida das dem Marqués gegebene Versprechen ein und bringt ihn auf die väterliche Burg, um ihm eine adlige Erziehung zu ermöglichen. Die Sommermonate verbringt er auf dessen Schiff und lernt neben dem Segeln die kaufmännischen Gepflogenheiten und die großen Hafenstädte kennen. Alkohol, Dirnen und Spiele verführen ihn. Als er sich aus einer lebensbedrohenden Situation retten kann, schwört er seinen lockeren Lebenswandel zu überdenken. Als Buße beugt er sich dem Wunsch seines Vaters, die Kunst der Diplomatie zu erlernen.

Widerwillig begibt er sich mit achtzehn Jahren an den königlichen Hof nach Toledo und lebt dort im Hause seines ehrgeizigen älteren Halbbruders. Nicolas, den sie bei Hof den Mauren nennen, verliebt sich in seine Schwägerin und schwängert sie. Elvira aber spielt nur mit ihm und belässt ihn in dem Glauben, dass ihr Sohn Jaime das Kind seines Halbbruders sei. Der bei den Damen des Hofs sehr erfolgreiche junge Maure nimmt in Toledo an Jagden, Turnieren und Tertulias teil. Nach einer Auslandsreise im Gefolge des Königs anlässlich dessen Krönung in Aachen, hilft er bei der Vereitelung eines Aufstandes des gemeinen Volkes. Hass, Eifersucht und Intrigen, vor allem von Seiten seines Halbbruders, treiben ihn schließlich in ein Duell, wo er einen flämischen Grafen - den Vertrauten des Königs - tötet. Nicolas flieht. Selbst verletzt, wird er von einem skrupellosen Hauptmann und königlichen Soldaten gejagt. Die Flucht treibt ihn quer durch Spanien. In Barcelona, schon am Ende seiner Kräfte, sieht er seine einzige Rettung in einem auslaufbereiten Schiff im Hafen. Als er merkt, dass es sich um ein Piratenschiff handelt, ist es für eine Umkehr zu spät.

Auf der Feluke wird Nicolas an das Ruder gekettet, der blonde Hüne Erik teilt mit ihm die Ruderbank. In dieser ausweglosen Situation wagt Nicolas alles. Mit Hilfe des Iren gelingt es ihm in einer tollkühnen Aktion das Schiff in seine Gewalt zu bringen. Von den ehemaligen Rudersklaven zum Kapitän gewählt, beschließt der geächtete uneheliche Sohn des Marqués von Alicante die Laufbahn eines Piraten einzuschlagen. Nach nur bescheidenen Erfolgen im Mittelmeer kapert er ein zweites Schiff, das fortan sein Freund Erik befehligt und verlegt seine Aktivitäten in den Atlantik, um dort heimkehrende spanische Karavellen zu überfallen. Die erbeuteten Schätze bringt er in einer geheimen Tropfsteinhöhle auf Mallorca in Sicherheit.

Im Frühjahr 1530, während eines Aufenthaltes in Sevilla, hilft er seiner Schwägerin Elvira aus einer misslichen Lage und beschafft ihr eine Hebamme. Um die Geburt geheim zu halten, fällt seine Wahl auf eine Zigeunerhebamme von ungewöhnlichem Ruf. Er lässt die schöne Juana entführen und muss feststellen, dass sie ihn nicht nur aufgrund ihres Könnens beeindruckt. Auch ihre stechend grünen Augen geben ihm Rätsel auf, sind die seinen doch von ebensolcher Farbe. Da erfährt der Piratenkapitän von einer zu erwartenden Goldlieferung aus den Kolonien. Eilends verlässt er Sevilla. Die rätselhafte Zigeunerin verliert er vorerst aus den Augen...

 

HC 2003  Weltbild

TB  2004  Scherz/Fischer

©   Ursula Walch