Von Freiheit träumen (AT)

Als Hebamme in der Westsahara

in Arbeit )


Inhalt

 

Non fiction - eine Culture-Clash-Dramedy


Kamelreiten in der Kalahari? Durchquerung der Taklamakan? Mitnichten.

Eine europäische Hebamme, die in den vergessenen Flüchtlingslagern der Westsahara über Jahre ein medizinisches Hilfsprojekt betreut, erzählt an Hand von tiefen Einblicken in die Beduinengesellschaft, kuriosen und tragikomischen Erlebnissen, von dem Volk der Saharaui, ihren Lebensbedingungen in dieser feindlichen Umwelt, den sozialen Regeln und Strukturen in dieser noch ziemlich archaischen, patriarchalischen Welt.

Das Buch Vergessenes Land berichtet in teils unterhaltsamer, teils berührender Weise aber nicht nur von dieser fremden, nun im Exil entwurzelten Kultur, sondern auch von der Auswegslosigkeit ihrer politischen Situation, in der die Menschen nun schon über 45 Jahre ausharren. Gerade diese Auswegslosigkeit wird aus der Perspektive der Frauen geschildert, die durch die Hebamme eine Stimme bekommen.

Im Vordergrund stehen 8 bis 10 lose aneinandergereihte Kapitel von Frauen in ganz speziellen Situationen bzw. mit bewegenden Geschichten oder Schicksalen. Im Hintergrund erfährt man von dem Projekt und der mühsamen Umsetzung in der Wüste :

 

Als die österreichische Volkshilfe ein großes Hilfsprojekt in den Flüchtlingslagern der ehemals spanischen Westsahara beschloss, zog sie die erfahrene Hebamme aus Graz bei. Die umtriebige Lehrhebamme an der Fachhochschule und Mutter von vier Kindern ist nicht nur spanischsprachig, sondern auch Hausgeburtshebamme und hat Erfahrung mit Auslandseinsätzen in Europa und Lateinamerika. In dem sich über drei Jahre erstreckenden Projekt „Verbesserung von reproduktiver Gesundheit und sozio-ökonomischen Status von Frauen in den saharauischen Flüchtlingslagern“, bei dem sie zwischendurch auch die Projektleitung übernimmt, hat sie nicht nur unmittelbar als Hebamme zu tun. Neben ihrer Arbeit mit den großteils analphabetischen traditionellen Hebammen übernimmt sie zeitweise das mühsame Managen und Umsetzen der Projektziele vor Ort, zu denen sowohl der Ankauf einer Rettung wie auch der Bau von Gesundheitszentren zählen, wobei die Traditionen und der faszinierende Rhythmus der Wüste nicht zu kurz kommen. Mit Humor und Empathie gibt sie Einblick in die Probleme der Frauen, die in einer fast aussichtslosen Situation das Leben in totaler Abhängigkeit von internationaler Hilfe meistern müssen: es ist die Situation eines vergessenen Volkes...

Das Buch entwirft ein Panorama von der Welt der Frauen und des Gebärens in einer fernen Kultur und Weltregion. Aber nicht nur das, auch vom – fakultativen wie disponierten - Zugang zu medizinischer Versorgung und vom Umgang mit westlichen Werten. Ein saharauisches Sprichwort trifft die Lebensphilosophie dieses Volkes: „Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit.“

Bücher oder Filme zum Thema Gebären und Geburtshilfe oder Reisedokus und Projektberichte richten normalerweise ihren Fokus auf Aufklärung und Information. Dieses Buch dagegen möchte in unterhaltender Erzählform darüber berichten, wie bereichernd es für beide Seiten sein kann zuzuhören und sich in liebevollem Respekt zu nähern.

 

 

© by Ursula Walch